Dienstag, 24. März 2009

Goethe vs. Schiller

Heute habe ich bei der Literaturlehrerin hospitiert und sie hat dieses Video im Unterricht gezeigt. Goethe und Schiller kämpfen mit Wörtern, aber die Melodie und der Rhythmus sind ganz modern. Wäre es möglich so was mit Texten von Quevedo und Góngora zu machen?
In The Ballad Battle treffen sich zwei jugendliche Poeten zum Sangeswettstreit in einem alten Kirchengemäuer. Es geht um Damengunst und Dichterehre. Im Rhythmus von Hip Hop und Rap werden Zitate aus Goethes und Schillers Gedichten rezitiert.



Intro:
Man sagt später leicht Goethe und Schiller waren Freunde,
gleich an Kraft und Gabe,
doch ist die Gabe nicht etwas so einzigartiges so unvergleichliches,
muss sich nicht wahre Größe vor einander behaupten?
Ich sag euch was: Morgens wenn sie das Brot gebrochen
Haben sie den ersten Reim gesprochen,
und abends, wenn alles am tanzen
sah man sie immer noch stanzen,
doch wer möchte das heut noch glauben?!

Schiller:
Und so finden wir uns wieder,
in heitren bunten Reihen,
und es soll der Kranz der Lieder frisch und bunt geflochten sein.

Wollt ihr in meinen Kasten sehn?
Des Lebens Spiel die Welt im Kleinen,
gleich soll sie eurem Aug erscheinen,
nur dürft ihr nicht zu nahe steh´n!

Was rennt das Volk,
was wellt sich dort die lange Gasse brausend fort?

Goethe:
Mahadöh der Herr der Erde,
kommt herab zum sechsten Mal,
dass er unsers gleichen werde,
mit zu fühlen Freud und Qual.

Tages Arbeit; abends Gäste,
saure Woche; frohe Feste.

Schiller:
Ihr dort außen in der Welt,
die Nasen eingespannt,
auch manchen Mann auch manchen Held,
gebar das Schwabenland!

Goethe:
Ein Meister einer ländlichen Schule,
erhub sich einst von seinem Stuhle,
und hatte fest sich vorgenommen,
in bessere Gesellschaft zu kommen.

Schiller:
Ein Gott bist du dem Volk geworden,
als Feig kommst du zurück zum Morden…

Goethe:
Du liebes Kind komm geh mit mir,
gar schöne Spiele spiel ich mit dir,
ich liebe dich mich reizt deine schöne Gestallt,
und bist du nicht willig so brauch ich Gewalt!

Schiller:
So schreiten keine irdischen Weiber,
die zeugete kein sterblich Haus,
es übersteigt das maß der Leiber,
hoch über menschliches hinaus!

Goethe:
Das Weib das Gott der Herr erschuf,
schuf er zu mancherlei Beruf,
allein der süßeste von allen,
ist der den Männern zu gefallen.

Schiller:
Drum prüfe wer sich ewig bindet,
ob sich das Herz zum Herzen findet,
der Wahn ist kurz; die Reu ist lang!

Goethe:Halb zog sie ihn,
halb sank er hin,
da war´s um ihn geschehen.

Schiller:
Den Sänger vermiss ich,
den Bringer der Lust,
der mit süßem Klang mir bewege die Brust!

Goethe:
Es war ein König in Thule,
gar treu bis an sein Grab,
dem sterbend seine Buhle,
einen goldenen Becher gab.

Schiller:
Wer wagt es Rittersmann oder Knab,
zu tauchen in diesen Schlund,
einen goldenen Becher werf ich hinab,
verschlungen schon hat ihn der schwarze Mund!

Schwarz wimmelt da in grausem Gemisch,
zu scheußlichen Klumpen geballt,
der stachlige Roche, der Klippenfisch,
des Hammers gräuliche Ungestallt!

Goethe:
Ach wüsstest du wie´s Fischlein ist,
so wohlig auf dem Grund,
du stiegst herunter wie du bist,
und würdest erst gesund!

Schiller:
Da unten aber ist´s fürchterlich,
und der Mensch versuche die Götter nicht!

Goethe:
In die Ecke Besen! Besen! Seid´s gewesen!
In die Ecke Besen! Besen! Seid´s gewesen!
In die Ecke Besen! Besen! Seid´s gewesen!

Der schlimmste Neider in der Welt,
der jeden für seines gleichen hält!

Schillers Sturz.

Schiller:
Wie heißt das Ding das wen´ge schätzen,
noch ziert´s des größten Kaisers Hand,
es ist gemacht um zu verletzen,
am nächsten ist´s dem Schwert verwand.

Kein Blut vergießt´s,
und macht doch tausend Wunden,
niemand beraubt´s,
und mach doch reich.

Es hat den Erdkreis überwunden,
es macht das Leben sanft und gleich.

Goethe:
Was auch als Wahrheit oder Fabel,
in tausend Büchern dir erscheint,
dass alles ist ein Turm zu Babel,
wenn es die Liebe nicht vereint!

Schiller:
Doch wem der große Wurf gelungen,
eines Freundes Freund zu sein,
wer ein holdes Weib errungen,
mische seinen Jubel ein.

Goethe und Schiller zusammen:
Groll und Rache sei vergessen,
unserem Todfeind sein verziehen,
keine Träne soll ihn pressen,
keine Reue nagen ihn.

Ja! Wer auch nur eine Seele sein nennt auf dem Erdenrund,
und wer´s nie gekonnt,
der stehle weinend sich aus dem Bund!

Ja! Wer auch nur eine Seele sein nennt auf dem Erdenrund,
und wer´s nie gekonnt,
der stehle weinend sich aus dem Bund!

Epilog:
Des Dichters Text ist leichte Ware,
die selten älter wird als er,
man legt die Bücher auf die Bare und sagt,
das liest heut niemand mehr.

Ganz anders ist es bei Gedichten,
wo Endreim sich an Endreim hängt,
die kann die Zeit nur schlecht vernichten,
weil´s dem Gedächtnis dauer schenkt.

Und wenn der Vers so über Schiller,
besonders knapp und treffend war,
behält es seine Kraft für immer,
gut und gern zweihundert Jahr!

Dienstag, 10. März 2009

Heute ist so ein schöner Tag...

Dieses Jahr habe ich die Möglichkeit gehabt, Karneval in Deutschland zu (üb)erleben. Es war ein Erlebnis. Am ersten Donnerstag um 11 Uhr 11 waren die Schüler im Gymnasium wie verrückt. Sie haben getanzt, gesungen…
Während Karneval hörte man ein Lied rund um die Uhr: das Fliegerlied (So ein schöner Tag). Tim Toupet, der bekannteste Friseur aus Köln, singt dieses lustige Lied. Es ist aber eine Version. Das Lied ist ursprünglich von Donikkl.
Tim fliegt durch Europa mit seiner Version. Diese Woche ist er zum Beispiel auf Gran Canaria und ab April auf Mallorca. Andere Lieder von ihm sind “Ich bin ein Döner” oder “Du hast die Haare schön”. Man soll also von diesem Mann keine Ernst erwarten...
Er hat sogar ein Spiel für dieses Lied auf seiner Webseite: http://www.fliegerlied-spiel.de/
Viel Spass damit!



Ich lieg’ gerne im Gras und schau’ zum Himmel rauf!
Schauen die ganzen Wolken nicht lustig aus?
Und fliegt ein Flieger vorbei, dann wink’ ich zu ihm rauf.
Hallo Flieger!
Und bist du auch noch dabei, dann bin ich super drauf!

Und ich flieg’, flieg’, flieg’ wie ein Flieger,
bin so stark, stark, stark wie ein Tiger
und so groß, groß, groß wie ’ne Giraffe –
so hoch ohohoh …

Und ich spring’, spring’, spring’ immer wieder
und ich schwimm’, schwimm’, schwimm’ zu dir rüber
und ich nehm’, nehm’, nehm’ dich bei der Hand,
weil ich dich mag, und ich sag:

„Heut’ ist so ein schöner Tag! Lalalalala …
Heut’ ist so ein schöner Tag! Lalalalala …
Heut’ ist so ein schöner Tag! Lalalalala …
Heut’ ist so ein schöner Tag! Lalalalala”

Sonntag, 8. März 2009

Nackt auf die Rodelschlitten


(Bild von Spiegel Online)

Am Körper nur Schal und schwarzes Höschen. Auf dem Schnee von Braunlage (Súden Sachsen) wurde am Samstagabend der erste Weltmeisterschaft von dieser merkwürdigen Disziplin . Bei Temperaturen um null Grad haben 30 Männer und 10 Frauen auf der 89 Meter langen Piste mit der Zahl auf der Haut teilgenommen. Der Sieger, Robert Gottschalk hat der Siegprämie von 1000 Euro gegangen. Mehr Information in diesem Artikel von Spiegel Online. Hier mehr Bilder.